Der “Fisco”, der antike Name des Anwesens aus dem 19. Jahrhundert, das heute das Hotel Gardenia al Lago beherbergt, war ein ganz besonderer Zitronen- und Olivengarten, der sanft zum See hin abfiel.
Die Einzigartigkeit dieses Zitronengewächshauses lag in dem besonderen, gewagten Gebäude des „Belvedere“, das noch heute zu sehen ist und wie ein einheitlicher, von den Gewässern des Sees umgebener Block erscheint, der seit Jahrhunderten den furchterregenden Stürmen des Gardasees trotzt.
Das Zitronengewächshaus, das sich in der klassischen, nach Süden gerichteten Lage befand, wurde auf der höher gelegenen Seite durch ein kleines Gartenhäuschen mit gotischen Bögen ergänzt, das zu Anfang des 20 Jahrhunderts umgebaut und vergrößert wurde, und somit zum ersten Wohngebäude wurde. Ohne die Zitronenbäume war das Belvedere zu einer herrlichen Terrasse geworden, das kleine Dock hatte sich vom Zitronen-Umschlagplatz zur Anlegestelle der „Bissa“, dem typischen Fischerboot des Eigentümers gewandelt.
Die Familie Arosio, die heutige Besitzerin, kaufte den „Fisco“ im Jahr 1925. Emilio Arosio, Sohn des garibaldinischen Alpenjägers Valeriano, wählte Villa di Gargnano zum Ort der Erholung von seiner unternehmerischen Tätigkeit in Lodi, in der Klavierfabrik „Arosio“.
Im Jahr 1927 wurde das Anwesen vom Architekten Gherardi fachgerecht aufgewertet und mit Friesen und Dekorationen der Gebrüder Beretta versehen, die noch heute zu sehen sind.
Die Veranda, das Belvedere, der Anlegeplatz und der Garten waren Orte der Geselligkeit, die unsere Gäste noch heute beim Erleben der Atmosphäre unseres Hauses wiederfinden können.
1950 verstand es Arnaldo, Sohn von Emilio und Bruder von Valeriano und Antonio, die leider beide durch den Ersten Weltkrieg umkamen, das Wohngebäude geschickt in eine Pension, zu verwandeln, deren Namen „Gardenia“ seine Frau Amelia wählte.
Die Pension Gardenia stand also bereit, um die ersten Touristen, aufzunehmen und wurde recht bald zum Reiseziel der ersten französischen, deutschen und insbesondere englischen Familien, die die von D.H. Lawrence in „Twilight in Italy“ („Italienische Dämmerung“) beschriebenen Emotionen zurückverfolgen und genießen wollten, bei einem Aufenthalt in der Nähe von Villa Igea, wo der englische Schriftsteller seinerzeit gewohnt hatte.
Heute ebenso wie damals erscheint es überraschend, dass man am Gardasee, der doch so wenig vom Zentrum Europas entfernt ist, die für das Mittelmeer typischen Farben und Atmosphären erleben kann.
1965 beschlossen Arnaldo und Amelia dass es an der Zeit war, die von der kleinen Pension gebotenen Leistungen zu verbessern. Sie erweiterten sie also und bestimmten das Belvedere zur Aufnahme des heutigen Speisesaals. Ihre Kinder Bianca Maria, Valeriano und Antonio erlebten diese bedeutenden Veränderungen persönlich.
Valeriano trat in die Fußstapfen seines Vaters und verstand es zusammen mit seiner Frau Costantina das Hotel mit den Komforts auszustatten, die in den 80er Jahren gefragt waren. Das Ehepaar ist noch heute ein Bezugspunkt für die Stammgäste, die seit Generationen zum Urlaub in das Gardenia al Lago kommen.
Seit dem Jahr 2000 ist die Leitung des Hotels Gardenia al Lago und des Hotels Du Lac, das Valeriano und Costantina 1975 erwarben, in die Hände der Söhne Valerio, Giorgio und Andrea, übergegangen die, nachdem sie einen guten Teil ihrer Jugend in den familieneigenen Hotels gelebt haben, nach und nach deren Geist und Tradition aufgesogen haben, bis diese Leidenschaft zu ihrer täglichen Arbeit wurde.
Im Jahr 2002 war die Zeit gekommen, um eine radikale Restaurierung und Anpassung des Hotels Gardenia al Lago vorzunehmen.
Die Umbauarbeiten waren langwierig und mühsam und beschäftigten die ganze Familie während immerhin vier aufeinanderfolgenden Wintern. Die Räumlichkeiten mussten neu aufgeteilt, die Bäder in den Zimmern völlig erneuert, die Zimmer schallgedämmt, mit unabhängiger Klimatisierung und ADSL-Internetanschlüssen ausgestattet und den Brandschutzvorschriften angepasst werden. Sodann suchte man nach Einrichtungen, Gegenständen und Stoffen, dank deren dieses Hotel wieder dem Haus ähnelt, das im fernen Jahr 1925 vom Urgroßvater Emilio gebaut wurde.
Bei all dieser Geschäftigkeit fand Valeriano viele Erinnerungen wieder, die durch das alltägliche Leben verblasst waren. Er lebte innerlich auf und fand die Ruhe wieder, die er als Junge in den Räumen des Belvedere, in der Veranda und im Garten verspürte. Eine Ruhe, die heute auch unsere Gäste schätzen, die hier die familiäre Atmosphäre wiederfinden, die die Hektik des heutigen Lebens leider häufig in jedem von uns auslöscht.
Die Renovierungsarbeiten sind noch nicht abgeschlossen, Es erwarten uns noch einige Jahre der Opfer und der Mühe, um unser Projekt zum Abschluss zu bringen Wenn Sie die Geduld haben, uns auch in den kommenden Jahren treu zu bleiben, so sind wir sicher, dass wir Sie nicht enttäuschen, sondern Sie ganz im Gegenteil mit noch weiteren, neuen Ideen zum Staunen bringen werden.